Was ist Lieferantenvielfalt?
Die Welt ist durch globale und lokale Lieferketten miteinander verbunden, und viele nationale/multinationale Unternehmen haben den Wert einer Ausweitung ihres Tätigkeitsbereichs auf vielfältige Lieferant*innen, meist KMU*, erkannt. Die Gründe dafür, diverse Lieferketten zu einer Priorität zu machen, reichen von sozialer Verantwortung über unternehmerische Ziele bis hin zu dem Wunsch, wettbewerbsfähige und dynamische Marktführende zu sein.
Lieferantenvielfalt ist eine Geschäftsstrategie, die Produkte und Dienstleistungen von verschiedenen Lieferant*innen beschafft, wertschätzt und fördert. Ein*e vielfältige*r Lieferant*in ist ein KMU, das einen prozentualen Anteil von Personen aus einer traditionell marginalisierten oder unterrepräsentierten Gruppe – hier LGBTIQ Personen im Management hat und als rechtlich eingetragenes KMU tätig ist.
Warum ist die Vielfalt der Lieferant*innen wichtig?
Wenn Unternehmen proaktiv Waren und Dienstleistungen von KMU beziehen, die aus dem LGBTIQ-Personenkreis sind und von diesen geführt werden, setzen sie durch die Vielfalt Innovation und Kreativität frei und spiegeln gleichzeitig die demografischen Gegebenheiten der Gemeinschaften wider, in denen die Unternehmen tätig sind. Dies wiederum schafft das Potenzial, den Kundenstamm zu erweitern und neue Märkte zu erschließen, während gleichzeitig Möglichkeiten für LGBTIQ-Lieferant*innen geschaffen werden, ihr Geschäft auszubauen.
Eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit diesen vielfältigen Zuliefernden ermöglicht es nicht nur den LGBTIQ-KMU, ihr Geschäft auszubauen, sondern bietet auch die Möglichkeit, die LGBTIQ-Gemeinschaft als Ganzes durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, höhere Löhne und eine bessere Sichtbarkeit zu fördern.
Neben dem wachsenden Interesse der multinationalen Unternehmen sind auch immer mehr Investmentgruppen daran interessiert, in Unternehmen zu investieren, die sich für die Vielfalt der Lieferant*innen einsetzen.
Was sind die Vorteile der Entwicklung vielfältiger Lieferketten?
Seit am 1. Januar 2023 das Lieferkettengesetz (LkSG) in Kraft trat, wird erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten geregelt. LGBTIQ+ Rechte fallen unter die Menschenrechte.
Vielfältige Lieferketten bieten mehrere Kanäle für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen, fördern einen gesunden Wettbewerb zwischen bestehenden und potenziellen Lieferanten und stellen bisher ungenutztes Potenzial in den Vordergrund. So schaffen sie neue Möglichkeiten für die Expansion von KMU angesichts neuer Verbraucherbedarfe, die auf sich verändernden demografischen Gegebenheiten beruhen.
Warum sind die Registrierung und Zertifizierung diverser Lieferant*innen wichtig?
Die Registrierung und Zertifizierung ist das Verfahren, mit dem ein KMU seinen Status als LGBTIQ+-Lieferant*in durch eine anerkannte unabhängige Einrichtung bestätigen lassen kann. Dies legitimiert die Position von den LGBTIQ+-KMU in der vielfältigen Lieferkette und ermöglicht es den Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen von diesen KMU zu beziehen, über die Ausgaben für vielfältige Lieferant*innen zu berichten und ihr unternehmerisches Engagement für Lieferantenvielfalt zu fördern.
Wo liegen die Vorteile für LGBTIQ+-KMU?
LGBTIQ+-KMU sind oft am besten geeignet Innovationen zu liefern, da sie in der Regel kleiner und damit flexibler sind, sich schnell verändern und sich schnell an neue Bedarfe der Unternehmen anpassen können.
Weitere Vorteile Teil der diversen Lieferantenkette zu sein sind:
- Stärkung von LGBTIQ+-KMU in der Wirtschaft
- Erhöhung der sozialen Akzeptanz von LGBTIQ+-Personen im Geschäftsumfeld
- Wertschätzung der Lieferantenvielfalt als Hebel für wirtschaftliches Wachstum
- Förderung von KMU Wachstum und Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten
- Hilfe beim Coming-out in der Wirtschaft
Was wollen wir erreichen?
- Wir wollen die Sichtbarkeit der europäischen LGBTIQ+-Unternehmen erhöhen, damit sie zu einer relevanten Gruppe in ihrer lokalen Geschäftswelt werden.
- Wir wollen die soziale Akzeptanz von LGBTIQ+-Personen in der Geschäftswelt erhöhen, damit sie zu einflussreichen Akteuren in ihrer Geschäftswelt werden können.
- Wir wollen, dass Vielfalt ein relevanter Wert in der Geschäftswelt wird, der zu starken Kooperationen führt und einzigartige Geschäftsmöglichkeiten schafft.
- Wir wollen deutlich machen, dass ein Coming-out in der Wirtschaft keine Bedrohung für die bestehenden Erfolge darstellt, sondern dass es genauso wertvoll ist wie ein persönliches Coming-out, es macht die Unternehmen stärker, authentischer und erfolgreicher.
Ihre Ansprechpartner*innen
Fabienne StordiauKurzbiographie
Als Tochter einer äthiopischen/armenischen Mutter und eines belgisch/österreichischen Vaters wurde Fabienne Stordiau in Addis Abeba geboren und wächst dort sechssprachig auf. Gelebte Multikulturalität bestimmt ihre Kindheit und setzt sich nahtlos in ihrer beruflichen Laufbahn in Deutschland fort. Als Gründerin und Geschäftsführerin der Allround Team GmbH berät sie seit 1999 namhafte Unternehmen. Als frauengeführtes Unternehmen setzt sich die für Diversity Management und Inklusion ein. Fabienne ist Gründungsmitglied der German und European LGBTIQ* Business Chamber.
Kenneth-Kamal SeidelKurzbiographie
Kenneth-Kamal Seidel wurde in München als Kind einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren. Bis 1997 war München seine Heimat, bis es ihn aus beruflichen Gründen nach Köln verschlug. Bereits als Jugendlicher engagierte er sich für Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen und blieb dem Teilhabegedanken für Menschen mit Behinderung auch in seiner beruflichen Laufbahn treu. Im besonderem hatte es ihm die Gehörlosenwelt und die Deutsche Gebärdensprache angetan. 1998 trat er als Gesellschafter in die Loor Ens GbR ein und setzt sich hier für Diversity Management und Inklusion ein.
Kenneth-Kamal ist Gründungsmitglied der German GGLBC.
Kai KoschorreckKurzbiographie
Hauke KühlKurzbiographie
Aufgewachsen in Hamburg und nach dem juristischen Studium den beruflichen Quereinstieg ins Personalmarketing und Projektmanagement für die Adecco/EXPO2000. Es folgten Tätigkeiten in internationalen Handelsmarketing, After Sales für die Land Rover Deutschland, sowie dem Accountmanagement für die Bereiche Sales, Merchandise, POS und Werbemittel.
In Köln bereits seit 2001 wohnhaft, erfolgte 2005 mit der Gründung von Cool Concept – marketing & services, die Grundlage für die erfolgreiche Tätigkeit im Werbemittelbereich. Die Symbiose von wirtschaftlichen Interessen in Verbindung mit sozialem und gemeinnützigem Engagement ist steter Antrieb und Motivation. Vielfalt, Inklusion und die Hilfe zur Berufswiedereingliederung sind für Ihn und seinem Team, Grundvoraussetzung und praktizierter Alltag.
Annika ZawadzkiKurzbiographie
Annika Zawadzki verfügt über umfangreiche Expertise in den Bereichen Beratung, öffentlicher Sektor, Energie (Erdgas und Windenergie), Retail Banking/Investment Banking, Konsumgüter. Sie verfügt außerdem über umfassende Kompetenzen in den Bereichen strategische Kommunikation, Strategieentwicklung zur Umsetzung bundesstaatlicher Initiativen, Genehmigungsverfahren, großes und komplexes Projektmanagement in verschiedenen Ländern, Organisations- und Prozessoptimierung, Vermögensverwaltung und Aktienhandel.
Neben ihrer Arbeit in Deutschland umfasst Annikas internationale Erfahrung Dänemark, Frankreich, Guatemala, Polen, Russland, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die USA. Dies, gestützt auf ihr breites kulturelles Verständnis und Wissen, ihre starke Motivation, Aufgeschlossenheit, Kreativität, Teamfähigkeit, Neugier, Vielseitigkeit und kosmopolitische Einstellung, bedeutet, dass sie in ihrer Rolle im Vorstand der GGLBC ideal positioniert ist, um Unternehmen und Netzwerke miteinander zu verbinden Deutschland und auf der internationalen Bühne.
Nikita BaranovKurzbiographie
Als Sohn russischer und ukrainischer Eltern in St. Petersburg/Russland geboren, wuchs Nikita als Kontingentflüchtling in Deutschland auf. Er setzt sich als offen schwuler Mann mit jüdischen Wurzeln für Vielfalt, Akzeptanz und Wertschätzung ein. Nach dem Studium des Logistikmanagements arbeitete er bei verschiedenen Handelsunternehmen, nicht zuletzt bei METRO AG als Executive Assistant to Chief Human Resources Officer. Seit 2015 gründete, beriet und entwickelte er LGBTIQ+ Netzwerke in Deutschland, um Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit zu fördern.
Seit 2023 engagiert er sich bei der GGLBC, um positive Veränderungen in der Diversifizierung von Lieferketten herbeizuführen und zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen.
Seine Bemühungen wurden außerhalb des Unternehmens anerkannt. Er ist regelmäßig seit 2019 in den TOP 5 der Future Leaders/OutExecutives-Listen in Deutschland vertreten. 2022 erhielt er die Auszeichnung TOP 1 PROUT Voice in Deutschland.